Dem Burnout entgehen und durchatmen

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich brauche manchmal eine Pause. Von allem. Ich möchte mich einschließen und mich von jeglicher Pflicht befreien. Ich möchte nicht faul sein, sondern nach meinen eigenen Vorstellungen arbeiten, anstatt den Befehlen und Erwartungen anderer zu genügen. Denn davon habe ich aktuell mehr als genug. Zwischen den Reisen zu Freunden und Familie, gibt es Hochzeiten zu fotografieren und Theaterworkshops zu leiten. Und während weitere Aufgaben hinzukommen, bleiben die alltäglichen Verpflichtungen mindestens so groß wie zuvor. Dass aber neue hinzukommen, sehen die meisten ja gar nicht. Selbst ich verdränge dieses Problem allzu oft.

Eigentlich gibt es doch so einer Art „Peak“, an dem man sich orientieren sollte. Ein Zustand, wo die Arbeitslast exakt richtig zu sein scheint. Man ist gefordert, ohne überfordert zu sein. Zuerst sollte man sich diesem Zustand bewusst werden. Man reflektiert und entdeckt irgendwo zwischen zu faul und zu gestresst diesen Optimalwert. Das können zum Beispiel 8 Arbeitsstunden pro Tag sein und eine halbe Stunde Sport und das ausgiebige Kochen am Abend oder so. Also eine Liste von Ereignissen, die einen fordern und eine bestimmte Menge an Zeit kosten. Wenn man ungefähr ein Gefühl für diese Liste hat, dann kann man daran feilen und Arbeitslasten verschieben und neu strukturieren. Wenn also eine neue Aufgabe hinzukommt, setzt man sie nicht hintendran, ohne eine andere Pflicht zu reduzieren oder ganz wegzulassen. Und natürlich sollte man sich gut überlegen, was man in welchem Umfang braucht und worauf man realistischerweise verzichten kann. Aus 8 Stunden Arbeit, kann man bestimmt ein bis zwei Stunden streichen, während man die 30 Minuten Sport natürlich als willkommenen Ausgleich sehen sollte und deswegen beibehält. Und viele weitere Dinge gehören halt auch zu dieser Kategorie des Ausgleichs. Den Konsum von Serien, Filmen und Büchern sollte man erst streichen, wenn man wirklich zu viel davon konsumiert. Wenn man aber schon produktiv genug ist und sie einen Ausgleich darstellen, sollte man auf jeden Fall etwas an den produktiven Stunden des Tages anpassen. Andersherum sollte ein spontaner Kinobesuch nicht auf Kosten der Arbeitszeit gehen.

In der Theorie klingt das total einfach, aber die Realität sieht anders aus. Man verspricht zu vielen Leuten zu viele Dinge, die Versprechen häufen sich an und man hat keine Zeit mehr für sich selbst. Wie schafft man es also? Man muss anfangen, „nein“ zu sagen und an den richtigen Ecken Zeit zu sparen. Neue Arbeit und neue Pflichten gehören dahin, wo bereits andere Pflichten sind. Man muss ersetzen und nicht weiter hinzufügen. Wenn man das bedenkt und man sein Zeitkontingent für Arbeit auf ein individuelles Maximum reduziert, gelingt das auch. Ich für meinen Teil, werde das ab sofort beherzigen und einigen Pflichten eine Absage erteilen und andere Aufgaben bis auf Weiteres verschieben. Ich brauche ein bisschen Zeit zum Durchatmen.

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