Tatort, Donnie Darko und Stranger Things

Dark – Staffel 1 (2017)

Normalerweise kranken deutsche Serien daran, dass sie immer wieder die gleichen Kriminalgeschichten erzählen. Mutiger wird’s nicht. Auch Dark ist ein Krimi. So richtig Tatort-mäßig. Deutsche Kleinstadt, Kinder werden vermisst und die Kommissare gehören selbst in den Knast. Alles wie gehabt. Wenn es so wäre, hätte ich nicht weitergeschaut. Nein. Ich hätte Dark nicht mal angeklickt auf Netflix. 

In Deutschland ist sogenanntes „Genrekino“ Mangelware. Zwar laufen in unseren Cineplex-Kinos ausschließlich internationale Genrefilme, aber Science-Fiction aus Deutschland wird man deshalb noch lange nicht serviert bekommen. So die Annahme. Doch dann kommt plötzlich Netflix um die Ecke und ermöglicht zwei deutschen Filmemachern die kreative Freiheit, ihre Idee für eine Zeitreise-Geschichte zu verwirklichen. Dark ist geboren.

Dark ist zwar ein Krimi, aber auch Science-Fiction und Mystery. Und obwohl sehr viel wert auf die übernatürlichen Elemente gelegt wird, gehen die einzelnen Menschen in der Geschichte nicht unter. Ganz im Gegenteil. Die Charaktere sind großartig divers. Jeder einzelne hat Bedürfnisse und Probleme, die das Geschehen ins Rollen bringen. Wir haben markante Gesichter von jung bis alt. Die Serie ist ein Gegenstück zu all den glatten amerikanischen Kleinstadtserien, wo es nur so von jungen Models wimmelt.

Wenn ihr euch auch mehr schockiert als informiert abwendet, wenn ihr mit einer deutschen Produktion konfrontiert werdet, dann solltet ihr Dark eine echte Chance geben. Und wenn Dark Erfolg hat, ist es nur noch ein kleiner Schritt zum nächsten Genrefilm aus Deutschland oder Europa. Ich sag nur NAZI-PIRATEN FROM OUTER SPACE!

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