Invasion der Aliens, oder?

Arrival (2016)

Wenn zwölf himmelhohe Raumschiffe auf der Erde landen, wie würde die Menschheit reagieren? Welche Fragen würden wir stellen und wie würden wir auf die Invasoren zugehen? Vor Bladerunner 2049 hat Denis Villneuve bereits mit Arrival seine Leidenschaft für Science-Fiction-Filme bewiesen. Doch anders als in Bladerunner geht es hier nicht um eine dystopische Cyberpunk-Fantasie. Arrival ist eine bodenständige Geschichte über den Erstkontakt mit Aliens, basierend auf der Kurzgeschichte Story of Your Life von Ted Chiang. Es behandelt das Thema nicht mit pompöser Action, sondern anhand von Sprache.

In der Hauptrolle spielt Amy Adams die Linguistin Dr. Louise Banks, die als Expertin herangezogen wird, um einen Austausch mit den Außerirdischen zu ermöglichen. Das passiert auch schneller, als gedacht. Der Film hat ein rasantes Pacing. Obwohl die Story sehr dünn ist, passieren so viele Dinge. Rasant und bildgewaltig führt uns Denis Villeneuve von Louise Alltag in eines der rätselhaften Raumschiffe. Und während Louise ihre Arbeit macht, überschlagen sich die Ereignisse auf der Erde. Und dann ist da noch die Geschichte mit ihrer Tochter … doch ich will nicht zu viel verraten.

Am Ende bleibt mir nur noch, eine große Empfehlung auszusprechen. Bild, Soundtrack und Inhalt machen diesen „kleinen“ Sci-Fi-Film zu einem modernen Meisterwerk.

Edge of Tomorrow (2014)

Und täglich grüßt das Murmeltier mit Action und Aliens. So einfach lässt sich Edge of Tomorrow zusammenfassen. Etwas länger klingt das dann so: Tom Cruise wird vom Kriegsverweigerer zum Supersoldaten, indem er die Fähigkeit erlangt, mit jedem Tod, den Tag neu zu starten. So klingt das wahrscheinlich ziemlich albern und nach prollmäßiger Action, doch genau das ist der Film noch am wenigsten. Viel mehr wird aus der Idee des Wiederholens ein gelungener und intelligenter Twist. Und Tom Cruise vermittelt sehr gekonnt, wie man sich in dieser Situation verhalten würde. Wie erklärt man anderen, dass man diesen Tag bereits gelebt hat? Wie erlangt man zum hundertsten Mal das Vertrauen einer Person, die man in- und auswendig kennt? Und nebenbei versucht man den aussichtslosen Kampf gegen die Aliens zu gewinnen, indem man jedem erlebten Tod aus dem Weg geht, nur um ein paar Schritte weiter zu kommen.

Eigentlich ist Edge of Tomorrow der beste Film über Computerspiele, ohne über jene zu handeln und ohne eines zu sein. Basieren tut das Ganze auf dem Buch All You Need Is Kill von Hiroshi Sakurazaka und verfilmt wurde es von Bourne-Regisseur Doug Liman. Ich denke, wer Source Code, Matrix oder Mission Impossible mag, wird auch hier seinen Spaß haben.

Und weil es nicht mehr in den obigen Textflow gepasst hat: Emily Blunt ist wunderbar als Kriegsheldin und Full Metal B*tch.

Der Marsianer

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Robinson Crusoe auf dem Mars. So oder ähnlich lässt sich Andy Weirs Buch zusammenfassen.

Wir befinden uns in der nahen Zukunft. Die Nasa war bereits mit zwei bemannten Missionen auf dem Mars. Die dritte Mission muss frühzeitig abgebrochen werden. Ein Sturm, ein Unfall und der Astronaut Mark Watney ist alleine auf dem Mars. Gestrandet auf dem roten Planeten, versucht er mit viel Verstand und Humor zu überleben.

„Der Marsianer“ ist ein fantastisches Science-Fiction Buch – mit viel Science und wenig Fiction. Andy Weir bemühte sich, alle wissenschaftlichen Fakten korrekt darzustellen, sodass man sich beim Lesen fühlt, als sei man selbst auf dem Mars gelandet. Aber keine Angst – die trockene Wissenschaft wird mit dem Humor des Protagonisten aufgemischt. Diese wirkt zwar auf den ersten Blick etwas fehl am Platz, aber macht bei so vielen Daten und Fakten durchaus Sinn.

Wer das jetzt nicht interessant genug findet, um es gleich zu lesen, kann bis Ende des Jahres warten und sich den Film von Ridley Scott ansehen.

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Interstellar (2014)

Christopher Nolan ist wahrscheinlich mein aktueller Lieblingsregisseur. Nach seinem Klassiker „Memento“, der „Dark Knight“-Trilogie und dem Traumprojekt „Inception“ hat Nolan sein Spektrum nun um das nächste Genre erweitert. Mit „Interstellar“ liefert er seinen ersten waschechten Science-Fiction-Film.

Die Welt ist nach Jahrzehnten der Verschwendung dem Untergang geweiht und der ehemalige Astronaut Cooper geht auf Mission, um einen neuen Planeten für die Menschheit zu finden.

Seit Jahren trage ich eine Faszination für die Weiten des Weltalls in mir. Sterne, Raumsonden und die Reise ins Unendliche haben mich schon immer interessiert. Ich war noch nie ein großer Science-Fiction-Nerd, aber die neun acht Planeten in unserem Sonnensystem habe ich schon als Kind auswendig gelernt und die aktuelle Rosetta-Mission verfolge ich begeistert.

„Interstellar“ ist Wissenschaft im Hollywoodgewand und ich liebe es. Ich liebe die Einflüsse aus Genreklassikern wie Kubricks „2001: A Space Odyssey”. Ich liebe die klassische analoge Filmtechnik, mit der kompromisslos ohne 3D gedreht wurde. Ich liebe die wissenschaftliche Korrektheit. Ich liebe die nervenaufreibende Spannung à la „Gravity“. Ich liebe Filme, die man noch im Kino gucken muss!