Burnout. Burnin.

Es ist unheimlich. Dieses ganze neue Leben hier in Hamburg. Natürlich war mir klar, dass ich hier neue Erfahrungen machen würde. So mit Studium und 400 Kilometer von den Eltern entfernt, wünscht man sich eigentlich auch nichts anderes. Doch irgendwie kam es härter als gedacht.

Das Studium hat mir fast einen Burnout verpasst. Und das nachdem mir und allen klar war, was für ein prächtiges und entspanntes Studium ich doch führen würde. Pustekuchen. So wie ich es angegangen bin, ist es nicht weniger anstrengend als andere Bachelor Studiengänge. Zwar verzichte ich auf permanentes Lernen, zahlreiche Hausarbeiten und Referate, aber dafür verlangt mir jeder Kurs alles ab. Die Projekte verfolgen mich vor allem zum Semesterende, wenn sich alles stapelt, bis in den Schlaf. Ich stand die letzten Wochen pausenlos unter Spannung, weil ich nicht für eine Sekunde vergessen konnte, was ich noch zu tun habe. Mittlerweile verstehe ich es, einzelne Projekte zu priorisieren und andere einfach weniger ernst zu nehmen. Letzteres hätte ich nie tun müssen, wenn ich nicht noch zwei zusätzliche Kurse gewählt hätte.

Fakt ist: ich bin allein hier. Zumindest sind hier weder Schulfreunde noch Verwandte in erreichbarer Nähe. In meinem Freundeskreis bin ich also der Hamburger. Das will noch nicht so recht in meinen Kopf rein. Nichtsdestotrotz habe ich hier natürlich allerbeste Menschen kennen gelernt. Und dafür bin ich sehr dankbar.

Doch eines kam noch hinzu, womit ich nicht gerechnet hatte. Ich bekam den perfekten Job. Ein simpler Aushang in der Uni führte mich dazu, neben dem Studium bei einem jungen Startup-Unternehmen gestalterische Aufgaben zu übernehmen. Einerseits bin ich dort Lehrling. Andererseits habe ich super viel Verantwortung. Besser geht’s nicht! Aber wie gesagt: ich hatte nicht damit gerechnet, wodurch mir mein volles Studium fast den Rest gab.

Jetzt ist es wieder gut. Unheimlich gut.

So Dinge eben.

Im Hintergrund läuft gerade Casper, mein Projekt in Editorial Design nimmt neue Formen an und die Antworten des Tages formen die Aufgaben der nächsten Wochen. So fahre ich jetzt wohl doch zum Splash, wenn das Ticket von Ebay ankommt. Und ich bekomme Besuch im August. Vielleicht fahre ich nach Berlin und sehe die Dallas Mavericks. Aber erstmal müssen noch ein paar Dinge gedruckt werden, damit das Semester mit fertigen Designs erfolgreich endet. So Dinge eben.

Das Splash fällt ins Wasser.

Tjaja. Da freute ich mich schon ein paar Tage auf mein Festival mit meinen Freunden. Was passiert? Ich sehe, dass mir die wichtigsten Acts wegen des Studiums entgehen würden, weil ich dafür später kommen und früher gehen muss. So macht das diesjährige Splash Festival wenig Sinn für mich. Dumm gelaufen.

Die Zettel auf der Pinnwand mischen.

Alle Jahre wieder habe ich einen Neustart. Seitdem mir der gute Basti die Domain edelicious.de inklusive Blog gesponsert hatte, dachte ich, so ein Neustart würde online nicht mehr so bald passieren. Doch wie es das Schicksal so will, verschwindet mein alter Blog samt Inhalt und wird durch dieses simple tumblr-Ebenbild ersetzt.

Und wie es das Schicksal so will, denke ich derzeit viel über mein neues Leben nach. Hier in Hamburg. Mitsamt Studium und neuerdings einem feschen Nebenjob. Der Fokus verschiebt sich und ich will ihn nicht verlieren. Und damit mein Hirn nicht in der Alltagssuppe und zwischen den immer gleichen Wänden kollabiert, sollte ich Möbel verschieben, Bilder umhängen und die Pinnwand mischen. Denn wie Bob Dylan schon sagte:

“He not busy being born is busy dying.”