Chef’s Table

Omnomnom! Schon wieder das Thema Essen. Diesmal isst aber das Auge mit. In der Doku-Serie Chef’s Table geht es um das Leben und Essen von Meisterköchen. In jeder Folge wird ein internationaler Koch in Szene gesetzt. Und wenn ich „in Szene gesetzt“ sage, dann meine ich in Szene gesetzt! Rauchschwaden ziehen in Zeitlupe durch die Küche, Nahrungsmittel werden in hochauflösenden Nahaufnahmen zur Kunst erklärt und die Köche als Götter dargestellt. Wenn man eine Folge beliebig pausiert, erhält man in aller Regel ein Bild, das man einrahmen und aufhängen könnte.

Inhaltlich passiert gar nicht so nicht viel. Chef’s Table zeigt in eindrucksvollen Bildern Weltklasse-Restaurants und präsentiert die obsessiven und kreativen Köpfe dahinter. Mit am spannendsten ist die Vielfalt an Orten und Charakteren. Weltweit schaut man den unterschiedlichsten Menschen dabei zu, wie sie ihr Handwerk perfektionieren. Und dabei hat jeder Koch irgendeine andere (Superhelden-)Fähigkeit und jeder hat einen anderen Lebensweg beschritten. Leider sind es vor allem weiße Männer, denen wir beim Kochen und Philosophieren zugucken, aber das ist wohl auch die Realität hinter den Herden der kulinarischen Oberklasse.

Foodporn mit klassischer Musik

Auf Chef’s Table trifft der Ausdruck „style over substance“ voll und ganz zu. Aber wie ich in der Vergangenheit schon des Öfteren hab anmerken lassen, bin ich ein großer Freund von visueller Pracht. Chef’s Table erinnert mich immer wieder an Indie Game The Movie, eine weitere Dokumentation über Macher und ihr Werk. Auch dort vermitteln die Bilder in Kombination mit der Musik von Jim Guthrie eine gewisse Ruhe, die mich sehr entspannt. Und dieses Gefühl habe ich auch, wenn ich Chef’s Table sehe und ich mich der klassischen Musik hingebe, die das Spektakel untermalt und neben den Speisen so viel Raum einnimmt wie die starken Bilder.

Der Mann hinter dieser Serie ist David Gelb, dessen Vater (oh welch Zufall) irgendwas mit klassischer Musik macht. Chef’s Table zählt als Nachfolger von Gelb’s Erstlingswerk Jiro und das beste Sushi der Welt, wo es um die Sushi-Legende Jiro Ono geht. Weil ich Japan mag, werde ich mir den Film auch mal ansehen. Doch vorher gucke ich die zweite Staffel von Chef’s Table auf Netflix und ihr solltet mindestens die erste Staffel gesehen haben. Da sind einige gute Folgen dabei (und es sind nur sechs).

House of Cards S04 (2016)

Nachdem die dritte Staffel von House of Cards sehr langatmig war und wenige abwechslungsreiche Geschichten erzählte, wirkt die vierte Staffel wie eine Wiedergeburt der Serie. Viel passiert, auch außerhalb des politischen Alltags, und die Underwoods erleben eine verdiente Weiterentwicklung. Wer House of Cards mag, wird diese Staffel mögen.

Daredevil S02 (2016)

Auch die zweite Staffel von Daredevil hat mich wieder überzeugt. Gefühlt sogar noch mehr als die erste Staffel, die mein Bild von gelungenen Superheldenserien seitdem prägt.

Wo noch in der ersten Staffel Wilson „Kingpin“ Fisk von der Randfigur zum Hauptdarsteller erhoben wurde, erhält der Punisher hier diese Aufmerksamkeit. Wir erfahren aber nicht nur, wie Frank Castle zum Punisher wird. Die zweite Staffel ist gefüllt mit alten und neuen Andeutungen, mit alten wie neuen Figuren (Elektra!) und einigen Referenzen zu anderen Netflixserien über Superhelden (Jessica Jones!).

Und wo die letzte Staffel am Ende schwächelte, war ich hier durchweg begeistert – und angeekelt – von der düsteren Stimmung und der immer aussichtsloseren Zukunft der Charaktere. Daredevil ist spätestens ab jetzt keine Serie für seichte Gemüter. Hier wird rücksichtslos zugeschlagen und geschossen. Körperlich und seelisch stehen die Charaktere nach 13 Folgen in einem Blutbad. Zum Glück trägt Daredevil rot.

Star Wars: The Clone Wars (2008–2014)

Als ich in den vergangenen Wochen erzählte, dass ich aktuell keine Film- und Serientipps entgegennehme, weil ich „Star Wars: The Clone Wars“ gucke, hatte ich häufig mit den gleichen Reaktionen zu kämpfen. „Oh, diese Trickfilme?“. Ja, diese Trickfilme. Und nein sie sind nicht so schlecht, wie sie vermuten lassen. 

„Star Wars: The Clone Wars“ entstand unter der Führung von George Lucas und wurde von Dave Filoni umgesetzt. Die Trickserie mag auf den ersten Blick an all die uninspirierten und anspruchslosen Kindersendungen erinnern, die nachmittags im Fernsehen laufen und mit etwas Abstand nur schwer zu verkraften sind. Doch die äußere Erscheinung, dieses billig animierte 3D, täuscht über die Tiefe der Serie hinweg.

In „Star Wars: The Clone Wars“ werden zahlreiche Geschichten erzählt, die Gewicht haben. Es geht um Liebe, Verrat, Tod und Freundschaft. Man bekommt die Klonkriege aus den Filmen nochmal detailliert aus anderen Perspektiven erzählt. Man folgt Obi-Wan Kenobi und Anakin Skywalker und vor allem lernt man Anakins charismatische Padawan Ahsoka Tano kennen, die zum Highlight der Serie avanciert. 

Obwohl ich anfangs selbst skeptisch war, begann ich mit der Serie nach mehreren Empfehlungen. Nach sechs langen Staffeln, kann ich diese Serie jedem Star-Wars-Fan ans Herz legen. Es gibt viele Episoden, die unwichtig sind und die visuelle Umsetzung lässt anfangs sehr zu wünschen übrig, aber am Ende hat man sehr viele gute neue Geschichten im Star-Wars-Universum erlebt. Und dafür lohnt es sich allemal. 

Mr. Robot (2015)

Die letzte Hackerserie, die ich sah, war „Halt and Catch Fire“. Super Schauspieler, cooles Setting, aber irgendwie lahm. Auch nach einem zweiten Versuch kam ich nicht in die Story rein. „Mr. Robot“ hat ein ganz anderes Sexappeal, ist anfangs auch irgendwie lahm, aber dann doch zu faszinierend, um nicht weiterzugucken. 

Es geht um den talentierten Programmierer Elliot, der psychisch einige Probleme hat. Er ist kein Freund von Menschen, hackt sich aber gerne in deren Leben und nutzt seine technischen Fähigkeiten, um über sie zu richten. Irgendwie gerät Elliot in die Hackergruppe fsociety, die sich zum Ziel gesetzt hat, das übermächtige Unternehmen Evil Corp. zu hacken und die digitale Finanzwelt zugunsten der Ärmeren lahmzulegen. Robin Hood und Anonymous lassen grüßen. 

Die Story der ersten Staffel entfaltet sich langsam, aber am Ende wird man als Zuschauer dafür belohnt, weil das Gesamtbild ein ganz neues Licht auf die Serie wirft. Man mag hier das Wort „Mindfuck“ verwenden. Wer also ein Grundinteresse an düsteren Hackergeschichten hat, muss Mr. Robot sehen.

Daredevil (2015)

Die Marvel-Serie über den blinden Anwalt Matt Murdock wurde kürzlich auf Netflix veröffentlicht. Bei Superheldenserien sollte man grundsätzlich skeptisch sein und so schaute ich die erste Folge ohne große Erwartungen. Doch BÄMM! Normalerweise reißen mich erste Folgen nicht mit. Daredevil hat es aber geschafft. Die Schauspieler gefallen. Die Darstellung von Gut und Böse ist eine große Stärke der Serie. Die Kampfchoreografien sind spannend und brutal. Die letzten Folgen fand ich leider etwas misslungen. Doch insgesamt war die Serie wie für mich gemacht und ich möchte sie nicht missen.

🔗 WesterosCraft

Hier treffen zwei Dinge aufeinander, die ich sehr schätze – Game of Thrones und Minecraft.

Masterfully recreated in minecraft. This project took 4.5 months, 200 builders, months of planning, and hundreds of man hours. Every last house is hand furnished and detailed; no duplication tools were used to copy houses. King’s Landing is the capital of the Seven Kingdoms, located in the Crownlands on the east coast of Westeros. It is situated along the kingsroad at the mouth of the Blackwater Rush and overlooks Blackwater Bay. It is the site of the Iron Throne and the Red Keep, which is the seat of the king, Robert Baratheon from House Baratheon of King’s Landing.

WesterosCraft

True Detective (2014)

Keine Serie hat seit Breaking Bad so viel Aufmerksamkeit bekommen wie True Detective. Ich war mehr als gespannt, ob mich der gemeine Hype erwischen würde. Normalerweise steige ich bei solchen Hypes immer viel zu spät und skeptisch ein und entwickle mich zu einem fanatischen Verfechter. 

True Detective hat mich jedoch enttäuscht. Es ist eine hervorragende Produktion mit einer Spitzenbesetzung. Doch ich bin einfach kein großer Fan von Kriminalserien. Und True Detective hat alles besser gemacht und trotzdem war ich latent gelangweilt von den unzähligen Namen und Orten, die wie „Rhymes“ in einem Rap „gedroppt“ werden. Ich habe mit etwas anderem gerechnet. Und obwohl sich die Serie in den acht kurzweiligen Folgen immer weiterentwickelt, bleibt es ein Krimi.

Mich haben vor allem die Charakterentwicklung und die Ästhetik durchgehend fasziniert. Bis zum Schluss fühlt sich True Detective wie ein großer Film an. Und das ist gut so. Ich halte sehr viel von Serien, die schnell einen Abschluss finden und sich nicht vom Erfolg diktieren lassen, wie lange eine Geschichte erzählt wird. 

Würde ich True Detective weiterempfehlen? Ja. Breaking Bad aber noch mehr. 

P.S.: Ich komme irgendwie nicht damit klar, dass Matthew McConaughey so ein fantastischer Schauspieler ist. Er ist doch bloß der Typ aus „Wie werde ich ihn los – in 10 Tagen?“.

Samurai Champloo

Ich habe schon lange keine Animes mehr gesehen. Auf Netflix stolperte ich jetzt über Samurai Champloo, eine Serie, die mir erst kürzlich empfohlen wurde. Die Besonderheit der Serie liegt im Mix aus japanischer Geschichte und Hip-Hop-Kultur. Es geht um ein ungleiches Trio, bestehend aus dem Mädchen Fuu und den beiden Samurai Jin und Mugen. Fuu ist auf der Suche nach dem „Samurai, der nach Sonnenblumen duftet“. Jin und Mugen begleiten sie mehr oder weniger unfreiwillig auf ihrer Reise.

Es handelt sich auf den ersten Blick um typisches Anime-Material. Alles ist sehr japanisch und Gewalt gehört zum Alltag der Protagonisten. Doch wo andere Animes ihren Fokus sehr stark auf die Kämpfe legen, bietet Samurai Champloo mit seinen witzigen Charakteren und abwechslungsreichen Geschichten ein starkes Gegengewicht. Die Kämpfe geraten in den Hintergrund und man freut sich auf die nächste Folge, weil eine neue verrückte Geschichte erzählt wird. Und während ein gewöhnlicher Anime Dutzende bis Hunderte Folgen aufweist und mich damit mittlerweile abschreckt, hat Samurai Champloo eine Staffel mit 26 Folgen und eine vollendete Geschichte. Hier ging es ausnahmsweise nicht darum, mit vielen Folgen Geld zu verdienen. Das lob ich mir und bedanke mich um Namen meiner Zeit. 

Samurai Champloo sei hiermit jedem Interessierten uneingeschränkt empfohlen.