Schwarze Katzen bringen Glück

Black Panther (2018)

Als Marvel seine All-Time-Favorites auf die Leinwand gebracht hatte, wurde es Zeit für die nächste Phase, die nächste Reihe an Superhelden. Begonnen mit Ant-Man, folgte Doctor Strange und nun ist der schwarze Panther zur Stelle. Die Marvel-Filmstudios sind immer mehr ein Abbild ihres ursprünglichen Mediums. Wie die Comics hatten die Filme bereits Reinkarnationen, Weltuntergänge und unterschiedlichste Heldenzusammenstellungen und nun folgen die B- und C-Promis unter den Superhelden. Ich warte darauf, dass auch Marvel (wie Fox bei den X-Men) mehrere Timelines und Universen hat, wo jeder Superheld von jedem Schauspieler ersetzt werden kann. Ich wünsche mir das nicht, aber es wird so kommen.

Zurück zu Black Panther, einem Film und einem Superhelden, den niemand kannte, wenn wir ehrlich sind. Na klar ist man mal über den Namen gestolpert und hat ein Bild von ihm gesehen, aber die Comics haben vor allem hierzulande keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Marvel Studios haben aber ihr Handwerk verstanden und können (fast) jeden Regisseur in ihr Universum einarbeiten. Dieses Mal hat es den jungen Ryan Coogler erwischt, der zuvor mit Creed einen fantastischen Nachfolger zur Boxreihe Rocky beigesteuert hat. Dort hat auch bereits Michael B. Jordan mitgespielt, der in Black Panther die Rolle des Antagonisten Killmonger übernimmt. Er selbst ist ein bekennender Nerd und hatte bereits vor langer Zeit darüber getwittert, den schwarzen Panther spielen zu wollen.

Talentierter Regisseur trifft auf talentierten Cast

Black Panther besticht durch ein stimmiges Ensemble aus talentierten Schauspielerinnen und Schauspielern, die alle genug Zeit auf der Leinwand kriegen, um sich und ihre Rolle zu präsentieren. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieser Film unzählige Kinder inspirieren wird. Nicht nur, dass alle einfach cool sind, es ist halt auch ein durch und durch afrikanisch geprägter Film mit sehr vielen bedeutenden Frauenfiguren. Ich bin gespannt, ob und wie sich das zum Beispiel auf die Cosplay-Szene auswirken wird.

Inhaltlich ist der Film aufs Wesentliche reduziert. Keine eminente Bedrohung der Welt und auch keine detaillierte Entstehungsgeschichte des Heldens. Es ist natürlich trotzdem die bekannte Machart mit großem Showdown – aber trotzdem weniger Showdown und das ist mehr. Vor allem weil wir uns demnächst mit den Avengers und Infinity War herumquälen müssen. Das wird groß und spektakulär. Und wahrscheinlich auch sehr gedrungen und voll für wertvolle Momente, wie wir sie teilweise in Black Panther haben.

Politische Podcasts

Nicht zuletzt seit den US- und Bundestagswahlen beschäftige ich mich zunehmend mit Politik und dem allgemeinen Weltgeschehen. Das ist nichts womit ich mich rühme, weil ich echt ungern mit Leuten über Politik streite. Trotzdem teile ich gerne meine Informationsquellen, die zu großen Teilen aus Podcasts bestehen. Wo früher mal Unterhaltung, Technik und Filme im Vordergrund standen, laufen jetzt auch andere Themen und Stimmen über meinen Podcast-Client. Hier meine Liste mit Empfehlungen, um sich gegen Angstmacher und Demokratiefeinde zu wappnen:

  • Die Wochendämmerung mit Katrin Rönicke & Holger Klein
    Früher exklusiv für Audible-Kunden, jetzt auch auf dem freien Podcastmarkt zu abonnieren, ist die Wochendämmerung ein ehrlicher Wochenrückblick ohne zu speziellen Fokus mit toller Besetzung.
  • Lage der Nation mit Philip Banse und Ulf Buermeyer
    Schon länger einer meiner Lieblingspodcasts, wenn ich mich über die politische Lage in und um Deutschland herum informieren will. Interessante Themen, gut aufgearbeitet.
  • Logbuch: Netzpolitik mit Linus Neumann und Tim Pritlove
    Ein tiefgehender aber verständlicher Blick auf die aktuelle politische Lage im Internet und drumherum. Erscheint trivial, ist es aber nicht, wenn einem das Internet wichtig ist.
  • Pod Save America
    Ein paar junge Männer, die für Obama Reden geschrieben haben, erklären, was Trump schon wieder falsch gemacht hat und wie man sich gegen rechten Populismus wehren kann. Spoiler: mit Demokratie.

Habt ihr weitere Empfehlungen? Ab in die Kommentare damit.

Star Wars: The Last Jedi (2017)

Meine Güte! Wie konnte ich nur vergessen, über diesen Film zu schreiben. Gefühlt gab es diesen Beitrag bereits, weil ich so oft die immer gleichen Gedanken mit vielen verschiedenen Personen geteilt habe. In Gesprächen und Chatverläufen war bei mir Star Wars das Überthema kurz vor Weihnachten. Ich las Artikel, hörte Podcasts und sah mir Rezensionen auf YouTube an. Meine Meinung festigte sich und tief in meinem Inneren war mir klar, wie dieser Beitrag auszusehen hatte. „Star Wars: The Last Jedi (2017)“ weiterlesen

Jahresabschluss 2017

Ich versuche Jahr für Jahr, viele Medien zu konsumieren. Vor allem gucke ich Filme, höre Podcasts und lese Artikel über verschiedenste Themen. Ich möchte Geschichten erleben und mir neues Wissen erschließen, um mit neuen Gedanken und Ideen besser zu arbeiten und vielleicht sogar ein besserer Mensch zu werden. Ich führe Listen, in die ich alles Gesehene und Gelesene notiere. Während die „Gesehen“-Liste mit rund 35 neuen Filmen oder Serienstaffeln wieder gut gefüllt ist in 2017, ist meine „Gelesen“-Liste so leer wie schon lange nicht mehr. Ich habe gelesen, zwar nicht viel, aber vor allem sehr wenige Bücher. Ich habe einige Bücher angefangen, aber ich habe wenige zu Ende gelesen. Um zumindest noch ein Buch gelesen zu haben, nahm ich mir die letzten Seiten von „Dienstags bei Morrie“ vor. Dabei stellte ich fest: Ein perfektes Buch um reflektiert ins neue Jahr zu starten.

Mitch Albom: „Dienstags bei Morrie“

Es geht um einen Lehrer und seinen Schüler. Meister und Padawan. Senpai und Kōhai. Morrie Schwartz und Mitch Albom. Mitch studierte unter Morrie Soziologie. Er entfernte sich von seinem Professor, als er ein erfolgreicher Sportjournalist wurde. Er vergaß seinen Mentor, bis er erfuhr, dass Morrie unheilbar an ALS erkrankt war. So begann seine letzte „Hausarbeit“, für die er Morrie dienstags besuchte. Sie redeten über den Sinn des Lebens, ihre Ängste und Wünsche. Aus diesen Gesprächen entstand ein Buch über das Leben und den Tod. Wer sich mal wieder mehr Gedanken machen will, als über die nächste Bestellung bei Lieferheld oder das neueste iPhone, dem sei diese kurze und liebevolle Geschichte ans Herz gelegt.

Invasion der Aliens, oder?

Arrival (2016)

Wenn zwölf himmelhohe Raumschiffe auf der Erde landen, wie würde die Menschheit reagieren? Welche Fragen würden wir stellen und wie würden wir auf die Invasoren zugehen? Vor Bladerunner 2049 hat Denis Villneuve bereits mit Arrival seine Leidenschaft für Science-Fiction-Filme bewiesen. Doch anders als in Bladerunner geht es hier nicht um eine dystopische Cyberpunk-Fantasie. Arrival ist eine bodenständige Geschichte über den Erstkontakt mit Aliens, basierend auf der Kurzgeschichte Story of Your Life von Ted Chiang. Es behandelt das Thema nicht mit pompöser Action, sondern anhand von Sprache.

In der Hauptrolle spielt Amy Adams die Linguistin Dr. Louise Banks, die als Expertin herangezogen wird, um einen Austausch mit den Außerirdischen zu ermöglichen. Das passiert auch schneller, als gedacht. Der Film hat ein rasantes Pacing. Obwohl die Story sehr dünn ist, passieren so viele Dinge. Rasant und bildgewaltig führt uns Denis Villeneuve von Louise Alltag in eines der rätselhaften Raumschiffe. Und während Louise ihre Arbeit macht, überschlagen sich die Ereignisse auf der Erde. Und dann ist da noch die Geschichte mit ihrer Tochter … doch ich will nicht zu viel verraten.

Am Ende bleibt mir nur noch, eine große Empfehlung auszusprechen. Bild, Soundtrack und Inhalt machen diesen „kleinen“ Sci-Fi-Film zu einem modernen Meisterwerk.

Ich liebe drei Männer

Thor: Ragnarok

Ich habe mich in drei Männer verliebt, während ich Thor: Ragnarok / Tag der Entscheidung gesehen habe.

1. Chris Hemsworth

Niemals hätte ich gedacht, dass ich im Ranking der drei Chris’ jemals – auch nur ansatzweise – Chris Hemsworth eine Chance gegeben hätte. Als Thor hat er sich dank neuer Frisur und Persönlichkeitsupdate in mein Herz gespielt. Den grübelnden Barbaren könnt ihr vergessen. Thors Reinkarnation strotz vor Self-Awareness und hangelt sich aktionistisch durch den vollen aber dünnen Plot von Thor 3.

2. Jeff Goldblum

Wer kennt nicht sein prachtvolles (Brust-)Haar? In Jurassic Park hat er noch den skeptischen Mathematiker gemimt und bei Marvel darf er nun sich selbst verkörpern im bunten Kostüm des skurrilen Grandmasters. Jeff Goldblum ist einfach der beste Mensch. Nicht zuletzt wegen seiner entgleisenden Interviews habe ich meine Liebe zu ihm entdeckt.

3. Taika Waititi

Wie konnte ich diesen Regisseur nicht auf meinem Radar haben? Schon in seinen anderen Filmen hat er einen ganz besonderen Umgang mit Humor bewiesen. Die traurigsten Szenen avancieren bei Waititi zu Lachern. Indie-Filme kann er. Thor kann er. Und Zweiteiler mit tropischen Mustern kann er auch tragen wie kein Zweiter. Stilsicher, gutaussehend und ein begnadeter Filmemacher. Da hat jemand ein paar Feats zu viel vom lieben Herrn erhalten. Ich gönne es ihm.

Bonusliebe

Ein Bonusherz geht an alle Verantwortlichen, die es ermöglicht haben, dass wir so viel Synth-lastige Musik in Thor: Ragnarok erhalten haben. Danke. <3 (Spotify-Synth)

Game of Thrones S07 (2017)

Die siebte und vorletzte Staffel von Game of Thrones wurde mittlerweile mehrfach durchs Internet getrieben und bewertet. Die meisten fanden die Staffel episch und gut. Und viele andere störte ein großes Problem. Ein Problem, das auch mir die zweite Hälfte dieser Staffel vermieste: das Drehbuch. Die Schreiberlinge haben in der Vergangenheit bewiesen, dass sie es verstehen, gute Geschichten mit Intrigen und Verschwörungen zu schreiben, bewegen wir uns aber schnurstracks auf ein episches Finale zu, so entgeht ihnen plötzlich jegliche Vernunft und höhere Kreativität. Das mag vor allen Dingen an der mangelnden Federführung durch die Vorlage liegen. George R.R. Martin ist noch weit davon entfernt, einen ausformulierten Abschluss seiner Saga zu veröffentlichen. Anstelle von Intrigen tritt nun also die inszenierte Action und Geheimniskrämerei, wie wir sie von vielen Serien her kennen. Ein Glück, dass genug Geld und Können vorhanden ist, dass das immerhin fulminant und mit kinoreifen Effekten präsentiert werden kann.

Kurzum: Staffel 7 von Game of Thrones ist großes Kino mit all seinen Stärken und Schwächen. Sie ist so weit von Staffel 1 entfernt wie die Qualität zwischen Anfang und Ende dieser Staffel.

Lauter ist kein Film

Dunkirk (2017)

Christopher Nolan ist einer meiner Lieblingsregisseure. Er hat so seine Probleme mit Dialogen und Charakteren, aber er arbeitet visuell auf höchstem Niveau, er schätzt den Film als Medium und er arbeitet mit den besten der Branche zusammen. Zu meinen „Lieblings-Nolans“ zählen The Dark Knight, Inception und Memento Mori. Nachdem Nolan uns den Kopf und unseren Verstand bereits mehrfach verdreht hat, wagt er sich dieses Mal an historisches Materiel ohne krasse Wendungen und Sci-Fi-Einschlag.

Dunkirk erzählt die Schlacht von Dünkirchen – genauer gesagt: das Ende der Schlacht von Dünkirchen. Es geht nämlich um die Evakuierung von über 300.000 Soldaten, die auf der französischen Küste am Ärmelkanal feststeckten, während Nazi-Deutschland sie umzingelte. Dass es sich hier um einen echten Kriegsfilm handelt, wird ab der ersten Minute klar. Noch nie habe ich so laute Schüsse in einem Kinosaal gehört. Die Kugeln aus Schall drücken sich in das eigene Trommelfell, während sie den Figuren auf der Leinwand in Bleiform um die Ohren fliegen. Hier wird ums Überleben gekämpft und wir sind Teil dieser namenlosen Masse, die auf ihre Rettung wartet. Doch die metallenen Heilsbringer in Form von Kriegsschiffen der Royal Navy sind nur ein weiterer Käfig, in den man gedrängt wird, bevor die Nazis ihn zerstören und gewaltsam untergehen lassen. Zwei Stunden sind wir Teil des Kampfes, der keiner ist. Hier wird nur ums Überleben gekämpft und nicht gegen den Feind im klassischen Sinne.

Wer hat an der Zeit gedreht?

Wir sehen keinen General, der weit entfernt auf eine taktische Karte des Geschehens zeigt und halbkluge Dinge äußert. Wir verfolgen junge Soldaten zu Land, tapfere Piloten in der Luft und selbstlose Zivilisten, die über den Seeweg helfen wollen. Jeder dieser Einblicke ist hautnah, aber jede Erzählung hat eine andere zeitliche Dimension. Zum Beispiel verfolgen wir die Soldaten zu Land über einen Zeitraum, der einer Woche entspricht, während wir die Piloten eine Stunde lang begleiten. Dabei ist alles so ineinandergeschnitten, dass die Zeit zur Nebensache wird. Jede dramatische Wendung hat das gleiche Gewicht auf der Leinwand und in den Köpfen der Charaktere, egal innerhalb welchen Zeitraums sie sich ereignet. Die Erzählstränge treffen sich mit der Zeit und offenbaren andere Blickwinkel. So eine Form des Schnitts und so einen Umgang mit der Zeit habe ich bis dahin noch nicht erlebt. Viele werden zunächst verwirrt sein. Auch an anderen Stellen fernab des Zeitspiels ist der Schnitt irritierend. Dann leider wirklich so, dass man es als einen Fehler bezeichnen muss. Den Aufbau fand ich insgesamt gelungen und interessant. Nolan kann anscheinend keinen Film drehen, ohne seine Zuschauer auch nur ein bisschen verwirren zu müssen.

In diesem Video erklärt Nolan eindringlich, was die Ideen seines Films waren. Er war inspiriert von einem musikalischen Effekt. Die sogenannte Shepard-Skala suggeriert eine unendlich ansteigende Tonleiter. Hans Zimmer nutzt dies in Kombination mit dem Ticken einer Uhr, um eine ewige akustische Spannung aufzubauen. Währenddessen befasst sich Nolan im Bild mit der Idee, das visuelle Gegenstück zu erschaffen. Er möchte einen Film kreieren, der scheinbar pausenlos und zunehmend spannend wird. Und genau dies gelingt ihm ab der ersten Minute mithilfe der unterschiedlichen Handlungsstränge zwischen denen er hin- und herschneidet. Immer gibt es einen spannenden Moment. Nolan hat am Ende einen ganzen Film auf Basis der Hitchcockschen Suspense erschaffen.

Darf Krieg so gut aussehen?

Wer sich Dunkirk antut, bekommt also sehr viel Spannung auferzwungen. Pausen gibt es nur, wenn man sich den schönen Bildern hingibt, die zum Staunen einladen. Dunkirk ist trotz des Krieges eine Augenweide. Man verliert sich in der gigantischen Weite der Küste. Man kann sich nicht sattsehen an den Flugszenen zwischen den Wolken. Die Szenerie ist authentisch und wie geleckt. Es grenzt schon an eine Perfektion, die man von Kubrick erwarten würde. Und das Beste daran ist, dass der Film mit so wenig Effekten wie möglich auskommt. Es gibt Effekte, aber ich konnte sie kaum ausmachen, so perfekt sieht alles aus.

Am Ende bleibt mir nur noch eine Empfehlung auszusprechen. Dunkirk ist für alle, die etwas mit (Anti-)Kriegsfilmen anfangen können, die auf Kinohandwerk stehen, die aber auch auch mal auf Plot verzichten können. Dunkirk ist ein Spektakel, das man am besten auf der Leinwand genießt. Und wer das Glück hat, eine IMAX- oder 70mm-Vorstellung sehen zu können, sollte sich das nicht entgehen lassen.

Superheld mit Pickeln

Spider-Man Homecoming (2017)

Als Kind schwärmte ich von Superhelden. Comics waren leider Mangelware auf dem Land. Und alle Hefte, die man doch irgendwo fand, waren teuer und rar wie Gold. Ich erfand also eigene Helden und malte mir epische Abenteuer aus. Die Inspirationen kamen vor allem aus dem Fernsehen, wo ab und zu ein Batman oder Superman mit seinem Cape durch die TV-Röhre flimmerte. Doch so sehr mich die DC-Helden faszinierten, waren sie für mich als Kind kaum zu begreifen. Sie waren heroisch, aber zutiefst erwachsen, ernst und düster. Auch wenn die Trickserien versuchten, dem Ganzen ein wenig Humor abzugewinnen, spürte ich, dass hinter den Masken zerrüttete Seelen steckten. Bereits als Kind war ich also von DC irgendwie enttäuscht. Nur die alte Batman-Serie um Adam West und die 90er Jahre Adaption Superman – Die Abenteuer von Lois & Clark konnten mich richtig bei Laune halten.

Auftritt Spider-Man

Ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern, wie und welches Format mich zu Spider-Man brachte. Auf jeden Fall war ich direkt angefixt von Spider-Mans positiver Aura, die ihn grundlegend von Batman und Superman unterschied. Er hatte einfach Spaß und ich konnte das zu 200% nachvollziehen. Wer hätte keinen Spaß, sich durch die Hochhausschluchten New Yorks zu schwingen? Peter Parker lebte aus, was Comicfans fühlten, wenn sie diese Bilder sahen. Und gerade für mich als kleinen Bub war das ein wichtiger Identifikationsfaktor. Neben der Trickserie sah ich irgendeinen (im Nachhinein) abstrusen Realfilm aus Japan oder Italien. Meine Erinnerungen sind dahingehend sehr unzuverlässig, aber dieser Film war für mich das größte als Spider-Man-Aficionado. Da steckt jemand im Kostüm von Spider-Man und schießt mit Netzen um sich. Woah! Leider das mit dem Schwingen konnte sich damals niemand so richtig leisten. Zumindest erinnere ich mich nur an einen Kampf zu Boden in einer Westernkulisse. Da gab es nicht viel zum Schwingen.

Zwei Spider-Man-Filme später

Nachdem mich Sam Raimi und Tobey Maguire voll und ganz abholten mit ihren ersten zwei Filmen, war für mich The Amazing Spider-Man nur noch ein unnötiger Klotz, weil ich wusste, dass der Film nur entstanden ist, damit Sony die Filmrechte behalten konnte. Zu dem Zeitpunkt hatte Marvel bereits bewiesen, dass sie ihr Material am besten selbst präsentierten. Ich wollte also einen Spider-Man aus Marvels Hand. Nachdem dann The Amazing Spider-Man 2 zurecht floppte, ging der Traum vieler in Erfüllung. Sony und Marvel verbrüderten sich und stellten einen gemeinsamen Spinnenmenschen vor die Kamera. Tom Hollands Name ging durch die Nerdszene. Der neue Spidey sollte den Nerv vieler treffen, indem er jung und gutgläubig zwischen den Avengers kämpfte. Als freundliche Spinne von nebenan. Und was soll ich sagen? In Captain America: Civil War ging diese Taktik fantastisch auf. In Homecoming wurde dieses Sentiment nun zementiert.

Homecoming

Der neue Spider-Man ist im Kern ein Highschool-Flick mit Superheldeneinlagen. Es gibt keine traurige Vorgeschichte, keine Verwandlung durch Spinnenbiss. Das ist alles irgendwann passiert und wir als Zuschauen haben das bereits oft genug gesehen. Wir haben es verstanden! Peter Parker ist endlich der Peter Parker, der von Anfang bis Ende Spaß hat. Er fällt hin und steht lachend wieder auf. Er ist unbeholfen als Held wie auch als pubertierender Jugendlicher. Er will nichts lieber, als nach der Schule durch die Nachbarschaft zu schwingen, und als Avenger, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Er hat verdammt nochmal Superkräfte und er will sie nutzen. Er ist der Junge, der ich sein wollte. Und dieses Gefühl gepaart mit einem der interessantesten Gegenspieler macht Spider-Man: Homecoming zu einem meiner aktuellen Lieblingsfilme – nicht nur aus dem Hause Marvel, sondern generell.

Ramin Djawadi über die Musik in Game of Thrones

Heute erscheint Game of Thrones in der siebten und vorletzten Staffel auf HBO. Ich bin heiß und kann es kaum erwarten, die erste Episode zu sehen … und zu hören, was Komponist Ramin Djawadi uns wieder kredenzt hat. Spätestens seit Light of the Seven halte ich große Stücke auf ihn. Mit diesem finalen Score der sechsten Staffel hat er sich für mich auf Hans Zimmer und Clint Mansell Niveau katapultiert. Um die Vorfreude zu steigern, können wir uns nochmal alle zurücklehnen, das verlinkte Video ansehen und dem Herrn Djawadi bei der Arbeit zuhören.

Inside Game of Thrones: A Story in Score direkt auf YouTube ansehen